Über uns

BIG BAND GERMANY

Jazzkultur Bundesrepublik Deutschland

Die Big Band Germany

 

Die Big Band Germany ist die offizielle Big Band mit übergreifendem Musik-,Konzert-, und Verwaltungskonzept der Jazzkultur Bundesrepublik Deutschland. Herausragende Musikerinnen und Musiker der Big Band Germany erarbeitet mit Spezialarrangements ein Klangbild und Konzerterlebnis der einzigartigen deutschen Jazz und Unterhaltungsgeschichte

 

Dank gemeinnütziger Zusammenarbeit von Politik, Industrie und Wirtschaft enstand ein Studienprojekt der Bundesverwaltung - Big Band Germany - eine Big Band, Tanz-und Konzertorchesters mit Verwaltung und Musikmanagment. Gemeinsam erarbeiten die Musikerinnen und Musiker mit renommierten Dozenten einen Klangkörper mit pädagogischem und musikalischem Anspruch.

 

Die Aufgaben und Ziele der Big Band Germany sind Erfahrung und Information der einzigartigen Deutschen Jazzgeschichte zu vermitteln. Die Vereinigung der Jazzkultur der Bundesrepublik Deutschland veranstaltet in Kooperation mit Deutschen Musikhochschulen und deren Jazzabteilungen Kurse, Seminaren und Big Band Workshops speziell dem Thema der deutschen Jazzgeschichte und deren Solisten und Orchesterleitern. Es geht darum, „Jazz made in Germany“ einen interessanten und gesellschaftlichen Stellenwert einer deutschen Jazzkultur als Konzerterlebnis zu verschaffen.

 

Es gehört zu den Aufgaben der Big Band Germany, Musiker der "Jazzkultur Bundesrepublik Deutschland" in Hochschulen oder Förderprogrammen zu entsenden. Die Big Band Germany gilt als die wichtigste Dreigenerationen - Big Band für Jazz aus Deutschland.

Für herausragende Nachwuchsmusiker, Arrangeure, Komponisten und Profimusiker wird darüber hinaus im Rahmen von "Jazzkultur Deutschland" jährlich mehrere Arbeitsphasen für die interessierten Jazzmusiker mit den original Arrangements der deutschen Rundfunkanstalten veranstaltet.

 

Zu den Zielen der Big Band Germany gehören die Geschichte der Tanz- und Unterhaltungsorchester, Rundfunk- und Showorchester, speziell der Fernsehproduktionen, zu interpretieren und einem Publikum das Klangbild der Big Band zu vermitteln.

 

Das künstlerische Leitungsteam sind mit der Geschichte des Big Band Jazz, Jazzkultur der Bundesrepublik Deutschland, eng verbunden. Die Big Band Germany erarbeitet, mit den Musikern, regelmäßig neue Programme und präsentieren diese auch in anschließenden Konzerten. Begleitet werden sie dabei von Dozenten und routinierten Musiker, die sie musikalisch unterstützt und ihnen ein professionelles Umfeld und optimale Rahmenbedingungen bietet.

Nach bestandenem Vor- und Bandspiel kann jedes Mitglied in die Gemeinschaft "Jazzkultur Bundesrepublik Deutschland" und den Kader der Big Band Germany aufgenommen werden.

Der unabhängige Fachbereich Jazzkultur Bundesrepublik Deutschland und seine Big Bandprojekte, Musiker, Instrumentallehrer, Pädagogen und Hochschulabteilungen mit Hauptfach Jazz sind die Basisförderung der Jazzkultur Bundesrepublik Deutschland mit der Big Band Germany gleichgesetzt den Workshops, Arbeitstreffen und Kurse. Auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer tragen mit Eigenbeiträgen und Leistungen zur Finanzierung bei.

Jazz in Deutschland

 

 

Die Entwicklung des Jazz in Deutschland und seine öffentliche Wahrnehmung unterscheidet sich in mehrfacher Hinsicht von der Jazzinteresse eines heutigen Publikums.

Jazz im Deutschland der 1920er Jahre war vor allem eine Notwendigkeit für Livemusik. Tanzorchester spielten, weil die Tanzenden dies verlangten. Bereits 1920 war Big Bandmusik erstmals im Radio zu hören: Der Funk-Stunde Berlin aus dem Berliner Vox-Haus folgte im Mai 1924 Radio München mit der Sendung „Jazzmusik aus dem Regina-Palast-Hotel“

In der Nachkriegszeit waren viele Menschen in Aufbruchstimmung. In Jazzclubs spielten die Big Bands, noch bevor sie Konzerte organisieren konnten, Besonders in den amerikanischen Besatzungszonen konnte sich der Nachkriegsjazz gut entwickeln. Berlin, Bremen und Frankfurt wurden Hochburgen des Jazz. Junge deutsche Musiker konnten in amerikanischen GI-Lokalitäten vor größerem Publikum auftreten. Jimmy Jungermann schuf bereits 1945 die erste deutsche Jazzsendung bei Radio München und sendete zwischen 1947 und 1956 eine Jazzsendung mit großer Breitenwirkung, Mitternacht in München. Bald folgte der Südwestfunk mit Jazztime und der NWDR mit dem Jazz-Almanach; ab 1958 kam der NDR Jazzworkshop hinzu.

In den 1950er Jahren entstanden in der alten Bundesrepublik nach dem Vorbild der Pariser Existenzialistenkeller in zahlreichen Städten Jazzkeller. Ab 1950 nahm die Zahl der Live-Konzerte in Westdeutschland deutlich zu

Am 2. April 1951 gründete Erwin Lehn das Tanzorchester des Süddeutschen Rundfunks (SDR) in Stuttgart, das er bis 1992 leitete.

Unsere Ziele

 

Deutschland und seine Produkte und seine Ausbildungssysteme erfährt in aller Welt große Wertschätzung. Unsere lebendigen, vielfältigen und traditionsreichen Musik sind elementare Bestandteile unserer reichhaltigen Kulturlandschaft und locken Menschen aus vielen Ländern der Welt für Urlaub, sehenswerte Achitektur und deren Geschichte nach Deutschland. Junge Musikerinen und Musiker haben die Möglichkeit zum Studieren an eine der 18 Musikhochschulen mit eigenständiger Jazzabteilung und dadurch Deutschlands Musik- und Kulturgeschichte zeitgemäss mitzugestalten. Die Big Band als flexiles Unterhaltungsorchester steht für viele Werte, die Voraussetzung für eine bezahlbare vielseitige Film. Fernseh, Gala und Unterhaltung aktuell in unserer Gesellschaft als Kultur- und Geschichtsvermittler beizutragen. Toleranz, Selbstbestimmtheit, Willensstärke, Offenheit und Neugier zählen zu diesen Werten der Musiker in unseren Unterhaltungsorchester, die durch die universelle Sprache der Big Band Musik auch an sein interessiertes Publikum vermittelt werden. Diese Potentiale einer Big Band können kulturpolitisch vermittelt und strukturell in der Breite gestärkt werden. Gute Lebens- und Arbeitsbedingungen für Musikerinnen und Musiker dürfen dabei nicht aus dem Fokus geraten. Dazu gehören angemessene Vergütungen für Musikerinnen und Musiker, sowohl eine soziale Absicherung und Altersvorsorge und geeignete Spielstätten und Infrastrukturen für sein Publikum.

Konzertbesuch ist eine Voraussetzung für ein vielfältiges Kulturangebot, dessen Zugänglichkeit für gemeinschaftsorientierte Menschen in Deutschland heute wichtiger ist denn je. Um Musikern und Orchestern Lebensraum zu geben, Konzerte zu ermöglichen und ein Bestehen im internationalen Wettbewerb zu sichern, ist Unterstützung eines interessiertes Publikum genauso notwendig wie für den institutionalisierten Musik- und Kulturbetrieb.

Herbolzheimer

 

Peter Herbolzheimer kam als Sohn eines deutschen Vaters und einer rumänischen Mutter in Bukarest zur Welt. 1951 zog seine Familie von Rumänien nach Deutschland. Herbolzheimer lernte Gitarre und verbrachte vier Jahre in den USA, zunächst als Austauschschüler, später war er für General Motors in Detroit als technischer Zeichner tätig und gab nebenbei Gitarrenunterricht. 1956 kehrte er nach Deutschland zurück.

Nach einem Musikstudium in Nürnberg spielte er als Posaunist in verschiedenen Jazz-Formationen. Lange Jahre gehörte er als Posaunist auch zum Orchester von Bert Kaempfert zusammen mit Jazz-Größen wie Jiggs Whigham und Herb Geller, die er in seine Big Band, die 1969 gegründete Rhythm Combination & Brass, holte. In dieser Gruppe stand die Rhythmusgruppe (mit zwei Keyboards, Gitarre, Bass, Schlagzeug und Perkussion) den acht Bläsern (Allan Botschinsky, Dusko Goykovich, Palle Mikkelborg, Art Farmer, Herbolzheimer, Jiggs Whigham, Rudi Fuesers, Joe Gallardo usw.) gleichwertig gegenüber, während der Saxophonsatz meist auf einen einzigen Bläser (Herb Geller oder Heinz von Hermann, später Ferdinand Povel) reduziert war. Die Konzentration auf Blech ohne einen Saxophonsatz ermöglichte starke Kontraste zwischen präzisem Satz und solistischem Freiraum. Mit dieser Band trat er häufig in Funk und Fernsehen, unter anderem in Bio’s Bahnhof auf. Zunächst stand seine Musik für die Rhythm Combination & Brass eher dem Jazzrock nahe (und erschloss mit ihrer Verbindung von Latin, Straight-ahead-Jazz und Rock neue Hörerschichten). Peter Herbolzheimer gründete 1988 das Bundesjugend Jazzorchester Bujazzo, und gilt als Vater der neuen Big Band Jugendausbildung in Deutschland mit dem Bujazzo spielte er ein klassisches Big-Band-Repertoire.

Jazzkultur der Bundesrepublik Deutschland

 

Zu Beginn der 60er-Jahre war die Unterhaltungsmusik in den Bars, Clubs oder Cafes noch "Livemusik". Unzählige Tanzorchester, aber auch Jazzgruppen, spielten zur Unterhaltung. Mit der zunehmenden Verbreitung der Vinyl-Schallplatte im Laufe der 60er verblassten die Zeiten der großen Tanzorchester. Immer häufiger baten jetzt Schallplattenjockeys zum Tanz und nicht mehr Musiker. Bei den Jugendlichen verdrängten Diskotheken die Tanz-Cafes und Musik-Clubs. Bei großen Veranstaltungen oder Feierlichkeiten setze man aber immer noch auf die "Livemusik". Die großen deutschen Big Bands tourten erfolgreich um die Welt und waren auch im Inland, insbesondere durch das Fernsehen, noch sehr bekannt.

Das ist ein wichtiger bestandteil vom Fundament der Jazzkultur der Bundesrepublik Deutschland verkündigt das neue Musik- und Ausbildungskonzept der Big Band Germany. Im Sommer 2015 wurde die Geschäftsführung der Big Band Germany an Dr. Bernd Frey übertragen, einem in der lokalen Musikszene, als Studiomusiker sehr aktiven Trompeter, Dirigent und Pädagogen mit beeindruckender Auslandserfahrung im Schul-und Ausbildungsbereich und heute Geschäftsführer der Big Band Germany –Jazzkultur Deutschland. Er veränderte durch sein effektives und leicht verständlichen pädagogischen Marketing Konzeptes die Repertoire-Orientierung der Big Band Germany nicht wesentlich, aber setzte neue Arbeitstsstrukturen durch gezielte Motivation mit Musik- und Konzertpädagogik den Marketingbereich. Viel Lob und Applaus bei den Musikern als auch Publikum durch Einbringung bekannter Originalarrangements der Erwin Lehn, James Last und Werner Müller Big Band mit vielen zusätzlichen Höhepunkte. Zudem sorgten seine guten menschlichen Kontakte zur Industrie, Politik und Ausbildungsinstituten dafür, dass die Big Band einige prestigeträchtige Auftritte und Workshops in kürzester Zeit bestreiten konnte.

Dr. Bernd Frey erinnert an die Orchester von:

 

Bert Kaempfert

Max Greger

Hans Last

Martin Boettcher

Peter Thomas

Paul Kuhn

Kurt Edelhagen

Hugo Strasser

Willy Berking

Fritz Schulz-Reichel

Werner Müller

Alfred Hause

Rolf-Hans Müller

Bert Kaempfert

 

Fast jeder kannte oder kennt seine Melodien. Aber den Komponisten hinter den großen Welterfolgen kannten oder kennen nur wenige: Bert Kaempfert. Der am 16. Oktober 1923 in Hamburg geborene Berthold Kaempfert war Orchesterleiter, Musikproduzent, Arrangeur und Komponist. Er förderte die Beatles, arrangierte für Elvis und verhalf Sängern wie Al Martino oder Frank Sinatra zu ihren größten musikalischen Erfolgen. Mit "My Bonnie" machte er die damals noch unbekannten Beatles zu Plattenstars. Aufgrund seines frühen Engagements für die Beatles kann man Bert Kaempfert berechtigterweise als Entdecker und erster Produzent der Beatles bezeichnen, noch vor ihren späteren Managern Brian Epstein und George Martin. Auch für deutsch singende Schlagerstars wie Freddy oder Ivo Robic produzierte er große Hits. Sein 1959 erschienenes Instrumentalstück "Wonderland by Night" wurde der erste Nummer-eins-Hit eines Deutschen in den USA. Melodien wie Afrikaan Beat, A Swingin' Safari, Danke schön oder Bye Bye Blues und viele andere aus den 60ern sind auch heute noch vielen bekannt. Viele aktuelle Solisten, Bands und Orchester haben Stücke von Bert Kaempfert in ihrem Repertoire. Mit seiner Komposition "Moon Over Naples" hatte Al Martino 1966 einen Welthit (Blue Spanish Eyes) und sein legendäres "Strangers In The Night" bescherte Frank Sinatra ein furioses Comeback an die Spitze der Charts. Von nur wenigen Songs gibt es soviele Coverversionen.

Bert Kaempfert starb am 21. Juni 1980 auf Mallorca an den Folgen eines Schlaganfalls. Seine Kompositionen und Evergreens erklingen noch heute.

 

 

Max Greger

 

Wer Anfang der 60er im Fernsehen die Welt- oder Europameisterschafts-Tanzturniere verfolgte (so etwas wurde damals vom Fernsehen in Eurovisionssendungen übertragen), der sah, oder zumindest hörte Max Greger und sein großes Tanzturnier-Orchester. Für ein Orchester keine leichte Aufgabe, musste doch alles live im exakten Turniertempo gespielt werden. Max Greger und sein Orchester meisterten diese verantwortungsvollen, musikalischen Aufgaben bravorös. Der am 2. April 1926 in München geborene Max Greger absolvierte am Münchner Konservatorium ein Studium der Klarinette und des Saxophons. Bereits kurz nach Kriegsende spielte er in amerikanischen Offizierskasinos und wurde zu einem Pionier der deutschen Swing- und Jazzszene der Nachkriegszeit. Als erste westliche Band seit 35 Jahren gab Max Greger 1959 Gastspiele in Moskau, Leningrad und anderen Städten der Sowjetunion.

Mit seiner eigenen Bigband nahm er von 1955 bis 1977 über 3000 Titel auf Schallplatte auf. Sein Repertoire reichte von Volksmusik über Schlager, Pop bis zum Jazz. Aus seiner 1966 erschienen LP "Greger In The Night" (Eine Anspielung auf die Kaempfert Komposition Strangers In The Night) der Titel "Safari Trumpet"

Von 1963 bis 1977 besaß Max Greger einen festen Vertrag beim ZDF und wurde so einem weiten Publikum als ständiger Gast bei den großen ZDF-Liveshows wie Vergißmeinnicht, Der goldene Schuß, 3 mal 9, Musik ist Trumpf oder Der große Preis bekannt. Die von seinem Orchester eingespielte Thomas Reich-Komposition Up to Date, wurde zur Titelmelodie des samstäglichen Aktuellen Sportstudio des ZDF.

 

 

Hans Last

 

Hans Last wurde am 17. April 1929 in Bremen geboren. In dem Haus, in dem er aufwuchs, stand ein altes elektrisches Klavier, auf dem er seine ersten musikalischen Versuche unternahm. Niemand, nicht einmal er selbst, hätte damals geglaubt, das Jahre später Millionen auf Partys rund um den Globus nach seiner Musik tanzen würden.

Fragt man nach dem erfolgreichsten Star in der Musikgeschichte, kaum jemand würde mit Hans bzw. James Last antworten. Als Hans Last am 2. Dezember 1973 seine 100. goldene Schallplatte entgegen nahm, hatte Elvis Presley 76 und die Beatles gerade erst 58 bekommen. Inzwischen hat er über 80 Millionen Tonträger verkauft, wobei pro Jahr bis zu 12 neue Alben erschienen.

Von all seinen vielen Werken, möchte ich hier kurz auf seine Stimmungsplatten, die ab 1965 unter dem Titel "non stop dancing" erschienen und viel zum Last-typischen Happy-Sound beitrugen, eingehen. Auf diesen Platten spielte er ein Potpourri von ausgewählten, jeweils aktuellen Hits von Schlager über Pop und Rock. Zu den Musikaufnahmen wurde Partygeräusche hinzugemischt, die den Aufnahmen einen "Live-Flair" gaben. Alle gespielten Stücke gingen nahtlos ineinander über, so dass die Zuhörer wirklich non-stop dazu tanzen konnten. Von seinem Album non-stop-dancing 66/II das Stück vom roten Gummi-Ball "Red Rubber Ball". Da diese Platten auch international vermarktet wurden, hielt man bei der Plattenfirma Polydor den Namen James für geeigneter als Hans. Seit dem gibt es somit James Last und sein Orchester. Irgendjemand hat einmal ausgerechnet, dass die verkauften Platten seiner 10. non-stop-dancing-Folge aufeinander gestapelt, die Höhe des Mount Everest ergeben würden. Ich habs nicht nachgemessen. Fest steht, dass seine non-stop-dancing Platten zu non-stop-Erfolgen von James Last wurden. Die non-stop-dancing-Platten erschienen, meist halbjährig, noch bis in die 80er-Jahre.

 

 

Martin Böttcher

 

Ob "Der Schatz im Silbersee", "Winnetou I, II, III", "Unter Geiern", "Der Shut", "Der Ölprinz" oder "Old Shurehand", wenn Kinder und Jugendliche in den 60ern die Kinos nach einem Karl-May-Film verließen, dann blieben nicht nur die Helden wie Old Shatterhand oder Winnetou im Gedächtnis, sondern vor allem auch der unverkennbare "May-Sound". Hinter diesem Sound, romantisch, verträumt aber auch kämpferisch und drohend, stand kein anderer als Martin Böttcher.

Am 17. Juni 1924 als Urenkel eines Weimarer Hofkapellmeisters geboren, erwarb Martin Böttcher schon in frühen Jahren durch Klavierunterricht musikalische Kenntnisse. Seine musikalische Karriere begann nach dem Krieg beim Tanz- und Unterhaltungsorchester des damaligen Nordwestdeutschen Rundfunks. Dort spielte er unter anderem zusammen mit dem Bassisten Hans Last, der später als James Last weltberühmt werden sollte. Sein Aufstieg zum erfolgreichsten deutschen Filmkomponisten der 60er-Jahre begann 1954 mit der Filmmusik zu der Militärsatire "Der Hauptmann und sein Held", was jedoch noch kein allzu großer Erfolg wurde. Wesentlich bekannter wurde da schon seine zweite Arbeit, die Filmmusik zu "Die Halbstarken" von 1957 mit Horst Buchholz und Karin Baal in den Hauptrollen. Anfang der 60er folgten Kompositionen zu den Rialto-Filmen der Edgar Wallace Reihe. Am Erfolg der Karl-May-Filme in den 60ern ist zu einem nicht geringen Teil die Filmusik Martin Böttchers beteiligt. Alle Karl-May-Melodien wurden Hits. Allein von der Old-Shatterhand-Melodie wurden mehr als 100000 Platten verkauft und sie führte 17 Wochen lang die Charts in Deutschland an.

Aber nicht nur in den Kinos, auch im damals noch jungen Fernsehen ertönten die Melodien Martin Böttchers, etwa bei den Klassikern Stahlnetz und dem Krininalmuseum. In der 26teiligen Serie Kara Ben Nemsi Effendi schrieb Martin Böttcher erneut Melodien zu Karl-May-Abenteuern.

 

 

Peter Thomas

 

Ob Fernsehen oder Kino, ob Komödie, Krimis, Science Fiction, Horror oder Sexfilmchen, immer wieder traf man in den 60ern auf die Musik von Peter Thomas. Am 1. Dezember 1925 in Breslau geboren, zog Peter Thomas schon in früher Kindheit mit seinen Eltern nach Berlin, wo er bereits im Vorschulalter Klavierunterricht erhielt. Nach dem Krieg trat er in den Berliner Clubs als Pianist auf. 1958 kam er dann zum Fernsehen. Erste größere Erfolge hatte er dort 1960 mit der Filmmusik zu der 5teiligen Serie "Am grünen Strand der Spree" und dem Durbridge-Mehrteiler "Es ist soweit".

1961 schrieb er seine erste Edgar-Wallace-Krimi Filmmusik zu "Die seltsame Gräfin". Viele weitere folgten, u.a. Das Rätsel der roten Orchidee, Der Zinker, Das indische Tuch, Der Hexer, Der unheimliche Mönch, Der Bucklige von Soho. Insgesamt waren es 18 Filme aus dieser in den 60ern populären Krimireihe, zu der die Musik von Peter Thomas erklang. Mit den Kompositionen zu weiteren Kriminalfilmen, wie Die weiße Spinne, Ein Alibi zerbricht, Das Wirtshaus von Dartmoor und der achtteiligen Jerry-Cotton-Filmreihe wurde Peter Thomas der führende Kriminalfilm-Komponist in Deutschland. Aber auch Western (Winnetou und sein Freund Old Firehand ), Komödien (Zum Teufel mit der Penne) oder gar Horrorfilme (Die Schlangengrube und das Pendel) wurde von ihm vertont. Selbst Kinogänger, die keinen dieser Filme sahen, hörten Peter Thomas. Er komponierte nämlich auch die Erkennungsfanfare der Constantin-Film.

Auch im Fernsehen blieb Peter Thomas dem Krimi-Genre treu und komponierte die Filmusik zu den Francis-Durbridge Straßenfegern "Die Schlüssel" und "Melissa" sowie zu den späteren ZDF-Straßenfegern "Babeck" und "11 Uhr 20". Auch zu verschiedenen Krimiserien wie "Der Kommissar", "Derrick" oder "Der Alte" lieferte er die Musik. Bekannt wurde sein aus der Kommissar-Folge "Als die Blumen Trauer trugen" für Daisy Door komponierter Titel "Du lebst in deiner Welt". Trotz seiner vielen Filmmusiken, von denen hier nur einige erwähnt wurden, für mich bleibt Peter Thomas mit seinem Sound-Orchester vor allem wegen einer Melodie unvergesslich - dem Start des Raumschiffes Orion zu seinem Patrouilleneinsatz in den Weltraum.

 

 

Paul Kuhn

 

war der Mann am Klavier, nicht nur aufgrund seines Schlagers aus den 50ern. Als Mann am Klavier sahen wir ihn in den 60ern bei seinen zahlreichen Fernsehauftritten.

Bereits in jungen Jahren erlernte Paul Kuhn Akkordeon, Klavier und Klarinette. Schon während seiner Schulzeit am Musischen Gymnasium in Frankfurt spielte er im Wiesbadener Weinlokal "Eimer" Akkordeon. Nach Kriegsende begann seine Karriere als Jazzpianist in den Clubs der US-Army. Beim Sender AFN hatte er eine zeitlang eine Festanstellung. Seine Liebe gehörte dem Jazz, er gehörte zu den führenden Jazzpianisten Deutschlands, doch sein Geld verdiente er in den 50ern und 60ern mit Schlagern, Volksmusik und seinen Tanzplatten. Einer seiner größten Schlager stammt aus dem Jahre 1963 "Es gibt kein Bier auf Hawaii".

Ab 1968 übernahm er die Leitung der Bigband des Senders Freies Berlin und war mit dieser häufiger Gast in vielen Fernsehsendungen und internationalen Shows. Als die SFB-Bigband 1980 aufgelöst wurde, gründete er sein eigens Orchester. Ab Mitte der 90er widmete er sich vor allem wieder dem Jazz. Zusammen mit Max Greger, Hugo Strasser und der der SWR Big Band war er ab dem Sommer 2000 als Swing Legenden unterwegs. Paul Kuhn verstarb am 23. September 2013 im Alter von 85 Jahren.

 

 

Kurt Edelhagen

 

studierte in Essen Klarinette und Klavier. Nach Kriegsende gründete er eine Bigband, die, wie so viele Bands zu dieser Zeit vor allem in britischen und amerikanischen Soldatenclubs spielte. Erste Rundfunkaufnahmen nahm er beim Sender American Forces Network (AFN) in Frankfurt auf, bevor er 1949 zum Bayerischen Rundfunk, 1952 zum Südwestfunk und 1957 zum WDR nach Köln wechselte. Dort war er einige Zeit in der Musikhochschule Köln tätig, wo er die erste Jazzklasse in Europa aufbaute. Kurt Edelhagen trat auf zahlreichen europäischen Jazzfestivals auf und unternahm viele Tourneen. Jazz und Swing war unter der Naziherrschaft in Deutschland viele Jahre verboten und galt als "entartete Kunst". Die großen Orchester von Benny Goodman, Glenn Miller, Tommy Dorsey oder Harry James blieben in Deutschland viele Jahre ungehört. Deutsche Orchester mit Anfängen in den amerikanischen Soldatenclubs, wie das von Kurt Edelhagen, sorgten dafür, das in den 60ern auch in Deutschland geswingt wurde. Aus einer LP "Swing Goodies" der 30er-Jahre Hit "Bei mir biste schön".

Bekannt wurde Kurt Edelhagen auch 1972 als er mit seiner Band eines der längsten Medleys der Musikgeschichte spielte: Den Einmarsch der Nationen zu den Olympischen Spielen in München. Dieses von ihm arrangierte Medley ist 1972 auch auf einer Doppel-LP erschienen. Kurt Edelhagen starb am 08. Februar 1982 in Köln.

 

 

Hugo Strasser

 

begann seine Karriere ebenfalls nach dem Krieg als Jazzmusiker in amerikanischen Soldatenclubs. Als gebürtiger Münchner hauptsächlich in Clubs in München und anderen bayerischen Städten. Ab 1949 spielte er Saxophon und Klarinette im Max-Greger-Sextett bis er 1955 sein eigenes Tanzorchester gründete. Dieses blieb, ohne große personelle Veränderungen über 5 Jahrzehnte bestehen und veröffentlichte viele Tanzplatten, darunter die Reihe "Tanzplatte des Jahres" die von 1966 bis 1996 erschien. Wegen der vielen Beat-Rhythmen waren diese Platten gerade bei jugendlichen Tanzschülern sehr beliebt. Viele Tanzschüler der 60er- und 70er-Jahre haben wohl zu diesen Platten getanzt. Für diese Tanzplatten erhielt der Nichttänzer Hugo Strasser die goldene Ehrennadel des Deutschen Tanzlehrerverbandes. Das letzte Stück auf der letzten Scheibe dieser langen Reihe war dann auch nicht ganz zufällig Bert Kämpferts "Dankeschön", als Abschiedsgruß an seine langjährigen Fans. Das Aus dieser Tanzplattenreihe bedeutete jedoch nicht das Aus von Hugo Strasser und seinem Tanzorchester. Noch Jahre hinaus bestritt es zahlreiche Live-Auftritte. Am 07.04.2012 feierte Hugo Strasser seinen 90. Geburtstag.

 

 

Willy Berking

 

geboren am 22. Juni 1910, leitete in den 60ern das Große Tanz- und Unterhaltungsorchester des Hessischen Rundfunks. Diese Funktion hatte er bereits seit 1946 inne (damals hieß es allerdings nur Tanzorchesters des Hessischen Rundfunks) und gab sie erst nach einem Herzinfakt im Jahre 1972 an Heinz Schönberger ab. Neben der Orchesterleitung komponierte Willy Berking auch Schlager und Instrumental-Titel, die von namhaften Interpreten dieser Zeit gesungen und gespielt wurden. In den 50ern war er musikalischer Leiter der von Heinz Schenk moderierten Rundfunksendung "Frankfurter Wecker". 1957 erhielt er für eine Million verkaufter Schallplatten eine Goldene Schallplatte. Bekannt wurde er einem größeren Publikum aber vor allem durch die Einführung und Verbreitung des Fernsehens, wo er in zahlreichen Sendungen zu sehen und zu hören war. Die bekannteste war hier die Fernseh-Show "Einer wird gewinnen" mit Hans-Joachim Kulenkampff. Willy Berking starb am 21. Mai 1979.

 

 

Fritz Schulz-Reichel

 

war in den 50ern als "Schräger Otto" oder "Crazy Otto" bekannt. Diesen Namen hatte er aufgrund seiner Spieltechnik am Klavier bekommen. Bei seinen an Ragtime und Honky-Tonk orientierten Melodien hatte er an seinem Klavier die jeweils mittlere Saite leicht nach oben verstimmt und zudem in den Filz der Anschlaghämmer auch schon mal Reißzwecke gesteckt. Dadurch entstand dieser "schräge" Sound, der an die Kneipen-Klaviere der Jahrhundertwende erinnerte. Bekannt war auch seine in den 60er Jahren mit dem Bristol-Bar-Sextett eingespielte "Barmusik", das waren Schallplatten mit Titeln wie: In der Bar nebenan, In der Bar gegenüber, In einer Bar um Mitternacht, In einer Bar in Berlin, In einer Bar in Hollywood usw. Fritz Schulz-Reichel spielte in verschiedenen Rundfunkorchestern und trat in zahlreichen Unterhaltungssendungen des Fernsehens der 60er-Jahre auf. Von 1963 bis 1965 moderierte er mit "Man müßte Klavier spielen können" eine eigene Fernseh-Show. Fritz Schulz-Reichel verstarb am 14. Febr. 1990 in Berlin im Alter von 77 Jahren.

 

 

Werner Müller

 

und sein Orchester hörte in den 60ern jeder Kinobesucher. Seine Komposition "Sport und Musik" war die Musik zur Sportberichterstattung in der Wochenschau. Doch auch im Fernsehen war sein Name mit Sportberichterstattungen verbunden, hier durch die Titelmelodie zur ARD Sportschau. Daneben schrieb er Filmmusiken, u.a. für "Die Christel von der Post" oder "Drei Mann in einem Boot". Caterina Valente hatte 1954 einen Welterfolg mit der Werner Müller Komposition "Malaguena". Im November 1948 hatte Werner Müller in Berlin das RIAS Tanzorchester gegründet, das er 18 Jahre lang leitete. Danach, im Jahre 1967, übernahm er die Big Band des Westdeutschen Rundfunks (WDR) in Köln, wo er zeitweilig parallel mit der Kurt Edelhagen Band spielte. Mit dem WDR Orchester, das er bis 1985 leitete, war Werner Müller auch in vielen Fernseh-Shows zu sehen. Von 1961 bis 1965 produzierte und moderierte er die Musiksendung "Werner Müllers Schlagermagazin". Werner Müller starb 1998 in Köln im Alter von 78 Jahren.

 

 

 

Alfred Hause

 

war der deutsche Tango-König. Es gab in den 50ern und 60ern wohl keinen Musiker, dessen Name häufiger mit dem Tango in Verbindung gebracht wurde als Alfred Hause. Nach dem Krieg ging er zum Nordeutschen Rundfunk nach Hamburg, wo ihm 1947 die Leitung des NDR-Unterhaltungs-Orchesters übertragen wurde. Gleichzeitig gründete er das Radio-Tango-Orchester mit dem er große Erfolge feierte.

Bekannt wurde er nicht nur durch seine zahlreichen Tango-Platten, sondern auch durch Fernsehauftritte in den Shows von Peter Frankenfeld und Hans-Joachim Kulenkampff, sowie in zahlreichen Hörfunksendungen von Hans Rosenthal. Bei den ersten Deutschen Schlager-Festspielen, die am 4. Juni 1961 im Kurhaus in Baden-Baden stattfanden, holte er sich mit seinem Orchester den 1. Platz mit dem Instrumental-Titel "Bailando a dos". Alfred Hause blieb bis zu seinem Ruhestand im Jahre 1973 dem NDR treu. Er verstarb am 14. Januar 2005 in Hamburg im Alter von 84 Jahren.

 

 

 

Rolf-Hans Müller

 

war seit 1949 beim Südwestfunk und gründete dort 1958 das SWF-Tanzorchester, welches er über 20 Jahre bis 1979 leitete. Rolf-Hans Müller war für die musikalische Leitung der 25.Deutschen Funkausstellung Berlin 1967 verantwortlich, dem Beginn der regelmäßigen Ausstrahlung eines Farbfernsehprogramms in Deutschland. Auch bei der ersten Farbfernsehsendung der ARD, am 26. August 1967, dem von Vivi Bach und Dietmar Schönherr moderierten "Gala-Abend der Schallplatte" wirkte er mit. Neben Fernsehauftritten mit seinem Orchester komponierte er die Musik zu bekannten Fernsehserien wie "Alle meine Tiere", "Der Forellenhof", "Salto Mortale" oder "Die Powenzbande". Noch heute vergibt der Südwestfunk alle zwei Jahre den Rolf-Hans Müller Preis für Filmmusik an junge Komponisten. Rolf-Hans Müller verstab am 26. Dezember 1990 in Baden-Baden im Alter von 62 Jahren.

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